Samstag, 17. Mai 2014

Gregor Gysi und ich am 16.05. in Hamburg


Am 16.5. war Gregor Gysi auf zwei Wahlkampfveranstaltungen in Hamburg, an beiden habe
ich teilgenommen. Zwei Veranstaltungen auf öffentlichen Plätzen, einmal in Harburg, einmal
in Eimsbüttel.
Für mich war das mal wieder ein richtiger Grossstadt-Tag - das ist schon etwas anderes als
in Frankreich auf Landstrassen Richtung Mittelmeer zu radeln wie in den Wochen zuvor.

In Harburg (ab 12 Uhr) war auf dem Platz nicht soo viel los, zunächst vermutlich nur Leute
von derLinken selbst (was einen Harburger Linken nicht davon abhielt, eine lange emotionale
Rede zu halten,in der er sämtliche Probleme der Welt streifte. Vermutlich eine Bewerbungsrede.),
erst als derberühmte G.G. um ca. 13 Uhr endlich auftauchte, gesellten sich Neugierige und
Interessierte dazu, wobei die Veranstaltung doch überschaubar blieb. 
Was mir auffiel: der Anteil der Menschen mit Zahnlücken scheint in Harburg überproportional
hochzu sein, und das Interesse für die Zeitung, die ich dort anbot (bzw. die Kenntnis von der
Existenz derZeitung), ist auch nicht so übermäßig groß.
Das war in Eimsbüttel an der Osterstrasse (ab ca. 14:50) schon etwas anders. Relativ viele
Menschenauf dem Platz, die Zeitung wohlbekannt, und mir ist kein einziger Mensch mit
Zahnlücke aufgefallen.Komisch, das das Interesse für die Linke dort grösser ist, wo es den
Menschen relativ gut geht.
Für mich ein Rätsel. Ist linke Politik etwa ein Hobby des Mittelstands? Ich vermute es ein
bißchen,denn die führenden Linken kommen ja aus dem Mittelstand. Haben diese
Mittelstandsangehörigengemerkt, das bei der Linken etwas zu holen ist? Oder werden sie
in ihrer Sensibilität von den Zuständen in der Gesellschaft so sehr gepeinigt, das sie meinen,
etwas tun zu müssen?

Zweimal habe ich G.G. teilweise zugehört, der Star meiner Partei ist schon gut, schien aber
an dem Tagdoch leicht gestresst zu sein. Vielleicht war er auch zu eng mit Anzug und
Krawatte eingeschnürt - bei dem schönen Wetter.
Vielleicht hätte er wie Obama einfach sein Jacket ausziehen sollen.
Auf der Rednerbühne stand hinter G.G. (nur zum Schluss oder länger weiß leider ich nicht
genau)in einem schönen blauen modernen Kostüm eine Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete.
Ich Neidhammel dachte: sieh mal an, die möchte wohl etwas vom Glanz des großen G.G.
abbekommen.
Ja, so blöde Gedanken peinigen mich (manchmal) beim Verteilen der Zeitung.
Warum gehen mir auch bei meiner Partei die Barthel-Leute nicht aus den Kopf? (Die, die
wissen, wo man den Most holt).

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